Freitag 19. April 2024

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NEU! "Orthodoxe Religionspädagogik"

an der Universität Wien

 

 

 

Metropolit Michael (Staikos)


(* 22. November 1946 in Athen, Griechenland;

† 18. Oktober 2011 in Wien, Österreich)

war griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa sowie der erste Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz von Österreich

Metropolit Michael wurde am 22. November 1946 in Athen geboren, wo er das Gymnasium der römisch-katholischen Marienbrüder absolviert hat. Seit 1964 lebte er mit seinen Familienangehörigen in Wien. Er hat Theologie an der Universität Thessaloniki studiert, wo er auch zum Dr. theol. promoviert wurde. Im Jahre 1965 trat er in den Dienst der Griechisch-Orientalischen Metropolis von Austria als Sekretär und Zeremoniär des damaligen Metropoliten Chrysostomos Tsiter ein. 1977 wurde er zum Diakon und Priester bzw. Archimandriten geweiht, zum Pfarrer der Griechischen Kirchengemeinden und zum Direktor der Griechischen Nationalschule in Wien ernannt und schließlich zum Generalvikar der Metropolis von Austria bestellt.

Am 5. November 1985 erfolgte seine Wahl zum Vikarbischof. Genau sechs Jahre später (1991) wählte die Heilige Synode in Konstantinopel in ihrer ersten Sitzung unter dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios Bischof Michael zum Metropoliten von Austria und Exarchen von Mitteleuropa und Ungarn. Als Metropolit von Austria arbeitete er intensiv für die Panorthodoxie in Österreich (Seelsorge, Religionsunterricht, soziales Engagement usw.) und als Exarch in Ungarn hat er sich nach dem Fall des Eisernen Vorhanges für die Wiederbelebung der unter dem Kommunismus unterdrückten griechischen Orthodoxie erfolgreich eingesetzt.

Metropolit Michael hat als Lektor am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik sowie an der Evangelischen Fakultät der Universität Wien unterrichtet und war für zwei Amtsperioden (1996-1999) Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich.

Als Legat des Ökumenischen Patriarchen hat er oft die Kirche von Konstantinopel bei panorthodoxen und ökumenischen Ereignissen und in der Konferenz Europäischer Kirchen vertreten. Metropolit Michael hat als Repräsentant des Orthodoxie die Ökumene in Österreich während der letzten Jahre entscheidend mitgeprägt, u. a. durch den Ökumenischen Rat der Kirchen, die Ökumenische Morgenfeier und die Stiftung Pro Oriente, deren Konsultor er war und an deren erstem Ökumenischen Symposion er bereits am 18. Juni 1965 teilgenommen hatte.

Er beschäftigte sich wissenschaftlich mit der Kirchengeschichte, insbesondere mit der Geschichte der historischen griechischen Gemeinden in Österreich und in Ungarn, worüber er auch mannigfaltig publiziert hat. Sein Buch “Anastasis-Auferstehung. Von erlebter orthodoxer Spiritualität” (erschienen Wien 2000) hatte großen Anklang im deutschsprachigen Raum, wie auch seine Studie über die Rolle der Laien in der Orthodoxen Kirche. Für seine pastorale und ökumenische Tätigkeit hat Metropolit Michael Auszeichnungen des ungarischen Staates, der Hellenischen Republik sowie von mehreren Orthodoxen Kirchen erhalten. Als im Oktober 2010 die Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich begründet wurde, war Metropolit Michael von Austria als Vertreter des Ökumenischen Patriarchats deren erster Vorsitzender.

Metropolit Michael ist am 18. Oktober 2011 in Wien verstorben und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof zur ewigen Ruhe gebettet.

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