Sunday 8. December 2024

NEU! Orthodoxe Kirchenzeitung

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Die aktuelle Ausgabe Frühjahr-Sommer/2019

 

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NEU! "Orthodoxe Religionspädagogik"

an der Universität Wien

 

 

Dritte Vollversammlung - 5. März 2012

Die nächste Vollversammlung der orthodoxen Bischofskonferenz war für den 7. November 2011 angesetzt, musste dann aber durch den Tod von Metropolit Michael am 18. Oktober 2011 verschoben werden. Die Vollversammlung fand schließlich am 5. März 2012 statt. Erstmals tagten die orthodoxen Bischöfe unter dem Vorsitz des neuen orthodoxen Metropoliten von Austria, Arsenios (Kardamakis), der im Dezember 2011 die Nachfolge des verstorbenen Metropoliten Michael angetreten hatte. Zum Auftakt ihrer Konferenz trafen die orthodoxen Bischöfe mit Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz zusammen. Dies war die erste offizielle Begegnung der Bischofsversammlung mit einem Mitglied der Bundesregierung. Die Sitzung und Begegnung mit Staatssekretär Kurz fand wieder in der Metropolis am Fleischmarkt in der Wiener Innenstadt statt.

 

 

Unter dem Vorsitz von Metropolit Arsenios nahmen u. a. Erzbischof Mark (Moskauer Patriarchat), der in Berlin residierende Weihbischof Hanna Haikal (Patriarchat von Antiochien), Bischof Irinej von Novi Sad (Belgrader Patriarchat) und der in Nürnberg residierende rumänisch-orthodoxe Metropolit Serafim an der Bischofskonferenz teil.

 

Mit den Bischöfen waren bei der Bischofskonferenz auch Priester der griechisch-orthodoxen, russisch-orthodoxen, antiochenischen, serbisch-orthodoxen, rumänisch-orthodoxen, bulgarisch-orthodoxen und georgisch-orthodoxen Gemeinden in Wien anwesend.

 

Bei der Begegnung mit den Bischöfen würdigte der Staatssekretär den Integrationsbeitrag der orthodoxen Kirchen: "Das Zusammenleben funktioniert gut, Orthodoxe machen Österreich nicht nur bunter und vielfältig, sondern leisten auch wesentliche Beiträge zur Entwicklung unseres Landes", so Kurz.

 

Der Kontakt zu Religionen und Kirchen sei ihm sehr wichtig, denn er sei überzeugt: "Religion ist in der Frage der Integration nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung", erklärte Kurz. In den Kirchen könnten die Menschen mit Migrationshintergrund ihre Wurzeln bewahren und zugleich "den Schritt in die österreichische Gesellschaft hinein schaffen". Diese "Brückenfunktion" würden die orthodoxen Kirchen in Österreich, wie beispielsweise auch die zahlreichen fremdsprachigen katholischen Gemeinden, ausüben.

 

"Für viele orthodoxe Christen ist Österreich ihre Heimat, und für viele weitere wird Österreich noch Heimat werden", betonte Metropolit Arsenios. Die orthodoxe Kirche in Österreich stehe vor großen Herausforderungen. Ausdrücklich sprach der Metropolit die Bemühungen an, den orthodoxen Religionsunterricht zu verbessern. Erste Erfolge gebe es bereits im Bereich der Gefängnis-, Krankenhaus- und Militärseelsorge. Auch im karitativen Bereich brauche es noch große Anstrengungen; die katholische und evangelische Kirche hätten hier mit ihren vielfältigen Einrichtungen und Initiativen Vorbildwirkung.

 

Um diesen und vielen weiteren Aufgaben gerecht zu werden, müssten die einzelnen orthodoxen Kirchen ein gemeinsames Zeugnis ihres Glaubens abgeben, so Metropolit Arsenios. Nationalistische Tendenzen, die die einzelnen Kirchen trennen, müssten überwunden werden.

 

Nach der Begegnung mit dem Staatssekretär berieten die Bischöfe zentrale gesamtorthodoxe Anliegen. Auf dem Programm standen u. a. zwei Referate von Fachleuten: Ministerialrat Anton Stifter (Kultusamt) beleuchtete die rechtliche Situation der Kirchen in Österreich, der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Prof. Martin Jäggle, stellte das geplante Master-Studium in orthodoxer Religionspädagogik vor. Der orthodoxe Militärseelsorger Alexander Lapin berichtete über den Aufbau der orthodoxen Seelsorge im Bundesheer und der Leiter des orthodoxen Schulamtes, Branislav Djukaric, über die Situation des Religionsunterrichts.

 

Bei den Beratungen beschlossen die Bischöfe, künftig einen Schwerpunkt in der Jugendseelsorge zu setzen, sowohl im Bereich des Religionsunterrichts in Schulen als auch im außerschulischen Bereich. Die Bischöfe beschlossen, am 29. September 2012 in Wien ein großes orthodoxes Jugendtreffen zu veranstalten.

 

Im Hinblick auf den Religionsunterricht sprachen sich die Bischöfe für den Aufbau entsprechender Strukturen vor allem außerhalb Wiens sowie noch mehr ausgebildete Religionslehrer aus. Mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH) seien die Voraussetzungen für die Religionslehrerausbildung jedenfalls gegeben, erläuterte Metropolit Arsenios im Anschluss an die Sitzung gegenüber Medien. In der KPH erfolgt die Religionslehrerausbildung mehrerer Kirchen - katholische, evangelische, orthodoxe, altkatholische Kirche - unter völliger Wahrung der jeweiligen konfessionellen Identität unter einem Dach.

 

Die orthodoxe Militärseelsorge sei inzwischen gut angelaufen, erläuterte der Metropolit weiters. Im Bereich der Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge stehe man hingegen noch am Anfang. In diesen beiden Bereichen werde eine Arbeitsgruppe bis zur nächsten Sitzung der Bischofskonferenz ein Strategiepapier ausarbeiten. Bei der nächsten Bischofskonferenz solle dann auch ein neues Statut verabschiedet werden.

Alle Bischöfe seien sich bei den Beratungen einig gewesen, dass die künftigen Herausforderungen nur dann entsprechend bewältigt werden können, wenn die Orthodoxie in Österreich gemeinsam mit "einer starken Stimme" auftritt, sagte Metropolit Arsenios.

Neues Buch von Metropolit Arsenios

Metropolit Arsenios: Das Große und Heilige Konzil der Orthodoxen Kirche

Liturgisch-pädagogische Aspekte der Bibel und die Bedeutung ihres Studiums

von Prof. Dr. Konstantin Nikolakopoulos, München

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