Erste konstituierende Vollversammlung - 8. Oktober 2010
Für die serbisch-orthodoxe Kirche war Bischof Konstantin nach Wien gekommen, die rumänisch-orthodoxe Kirche war durch Bischof Serafim vertreten. Archimandrit Georgij vertrat den russisch-orthodoxen Erzbischof Mark, Archimandrit Johannes den erkrankten bulgarisch-orthodoxen Metropoliten Simeon. Archimandrit Lazarus schließlich nahm für die georgisch-orthodoxe Kirche teil (er ist Pfarrer der georgischen Gemeinde in Wien).
Metropolit Michael betonte in seiner Eröffnungsansprache, dass sich die orthodoxe Kirche in Österreich in einer neuen Situation mit großen Herausforderungen befinde. Die Orthodoxie sei in Österreich stark gewachsen. Etwa 500.000 orthodoxe Christen seien eine Realität, "die nicht unberücksichtigt bleiben darf". Wörtlich sagte Metropolit Michael: "Das Zusammenleben in einer neuen Gesellschaft mit einer vielfältigen und pluriformen kulturellen und religiösen Wirklichkeit verlangt neue und konkrete Anstrengungen von den Verantwortlichen der Kirche, damit wir den neuen Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht werden."
Der Metropolit von Austria sprach in seinen Ausführungen den orthodoxen Religionsunterricht sowie die Krankenhaus-, Militär- und Gefängnisseelsorge an. Mit der Errichtung der neuen Bischofskonferenz könnten diese Aufgaben besser bewältigt werden.
Und der Metropolit fügte hinzu: "Nur mit einer einheitlichen Stimme können wir Orthodoxe ein kräftiges und hörbares orthodoxes Zeugnis ablegen und den Verdacht der Uneinigkeit und der vermuteten und wirklichen Überbetonung einzelner Nationalismen zerstreuen."
Metropolit Michael sprach im Anschluss an die Sitzung von einem "historischen Tag in der rund 300-jährigen Geschichte der orthodoxen Kirche in Österreich". Zum ersten Mal sei es zu einer Versammlung aller im Land wirkenden Bischöfe bzw. deren Vertreter gekommen.