Unsere Persönlichkeit, unser, wenn wir so wollen „Wesen“, bleibt im Laufe unseres Lebens immer gleich, auch wenn unser Äußeres sich ändert. In der Eucharistie geschieht genau das Gegenteil: Das Wesen ändert sich, aber das Äußere bleibt unverändert.
Dieses Wunder der Allmacht Gottes, die Eucharistie, vereinigt uns in engster Weise mit Jesus Christus, es dient als Quelle des ewigen Lebens, reinigt uns von den Sünden und stärkt uns für das geistige Leben. Daher sind wir verpflichtet, so oft wie möglich, am heiligen Mysterium der Eucharistie teilzunehmen. Die frühen Christen haben fast täglich die Eucharistie empfangen.
Doch man muss auch erwähnen, dass die Eucharistie nicht immer erlösend ist; die Eucharistie für sich allein, kann uns nicht retten und ins ewige Leben führen, ohne unsere aktive Teilnahme. In gewissen Momenten kann sie uns sogar zur Verurteilung dienen. Um die Eucharistie würdig zu empfangen, müssen wir vorher unser Gewissen vor Gott prüfen, bei der Beichte unsere Sünden bereuen und uns mit Allen versöhnen.
Wer unwürdig die Eucharistie empfängt, den erwartet hier auf der Erde Krankheit und Tod, und im Himmel – das Gericht und die Verurteilung, so wie uns der Hl. Apostel Paulus darüber warnt: „Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. Deswegen sind unter euch viele schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen.“ (1 Kor 11, 28-30).
Die Eucharistie der Gläubigen erfolgt während der Hl. Liturgie, wenn aus dem Altarraum der Kelch herausgetragen wird, und der Diakon oder Priester die Worte spricht: „Mit Gottesfurcht, Glauben und Liebe tretet herzu“! Alle, die beten, denken in diesem Moment an den auferstandenen Herrn Jesus Christus und an Sein Erscheinen bei den Jüngern nach der Auferstehung, sie verbeugen sich vor dem Hl. Kelch, wie vor dem Auferstandenen selbst. Danach beten jene, die sich für die Hl. Eucharistie vorbereitet haben, zusammen mit dem Priester folgendes Gebet: „Ich glaube, Herr, und bekenne, dass Du in Wahrheit Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, bist, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu erretten, von welchen ich der Erste bin; auch glaube ich, dass dies Dein allerreinster Leib selbst ist, und dieses Dein kostbares Blut selbst ist. Deshalb bitte ich Dich: Erbarme Dich meiner und vergib mir meine Sünden, die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Worten oder Taten oder in Gedanken, bewusst oder unbewusst, begangen habe; und würdige mich, ohne Verdammnis an Deinen allerreinsten Geheimnissen teilzunehmen zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. Amen.“
Nach dem Gebet kommen die Gläubigen in frommer Weise zum Heiligen Kelch, verschränken ihre Arme vor der Brust und empfangen auf dem Löffel die Heiligen Gaben.
Den kranken Gläubigen bringt der Priester in einem Tragbehälter, der einer kleinen Kapelle gleicht, die Heiligen Gaben nach Hause oder ins Krankenhaus. Die Kranken empfangen dann, nach einem Gebet und der Beichte, die heilige Eucharistie. Der heilige Ignatius der Gottesträger sagt: „Die heilige Eucharistie ist der Weg in die Unsterblichkeit und das sichere Mittel gegen den Tod, um ewig in Christus zu leben“.
Und tatsächlich, ist die Kommunion mit den Heiligen Mysterien Christi oft die Quelle, nicht nur der geistigen Festigung und Reinigung, sondern auch die Quelle, die oft körperliche Leiden lindert oder manchmal sogar heilt. Es ist die große Gnade Gottes, die uns ein solch großes Geheimnis geschenkt hat.
Christus sagte: „Mein Leib ist die wahre Nahrung…Mein Blut ist der wahre Trunk…Wenn ihr nicht mein Leib esst und mein Blut trinkt, werdet ihr nicht das ewige Leben erlangen…Das geheiligte Brot, das wir bei der Eucharistie empfangen, ist wahrlich das Brot des Lebens, mehr noch, es ist das Leben selbst, jenes das nicht zerstört werden kann – das göttliche Leben. Der Christ, der die Eucharistie, den Leib und das Blut Christi, empfängt, wird mit Christus ein-blutig, er vereinigt sich mit Christus. Und in diesem Moment lebt er ein göttliches Leben. Daher konnte der Hl. Apostel Paulus auch sagen: „…nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2, 20). Aus diesem Grund, den Worten Christi folgend, insistiert die Kirche auf der Notwendigkeit der Eucharistie.
(© Mag. Mirko Kolundzic)