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Erzpriester Ivan Petkin: Bulgarische Kirche eng mit Österreich verbunden

Österreich war für die Entwicklung der nationalen Gefühle der Bulgaren von großer Bedeutung, denn mehr als die Hälfte der im Ausland erschienen bulgarischen Bücher wurde in Wien gedruckt

 

Wien, 22.03.2015 (OID) Mit einer feierlichen Liturgie des Hl. Basilius des Großen beging heute die bulgarisch-orthodoxe Kirchengemeinde des Hl. Ivan Rilski den vierten Sonntag der Großen Fastenzeit. Ehrengast in der Kirche des Hl. Ivan Rilski im Wien Wieden war S. E. Kardinal Christoph Schönborn, der einer Einladung von Bischofsvikar Erzpriester Ivan Petkin gefolgt ist und am Gottesdienst teilnahm. Auch die bulgarische Botschafterin in Österreich Frau Mag. Shekerletova, sowie der Präsident der österreichisch-bulgarischen Gesellschaft Karl Blecha waren anwesend.

 

Erzpriester Ivan Petkin hob in seiner Rede die guten Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche hervor, wofür er Kardinal Schönborn dankte. Wörtlich sagte Erzpriester Ivan Petkin: „Wir sind mit großer Dankbarkeit und Anerkennung mit Ihnen, lieber Herr Kardinal, aufrichtig verbunden – durch die große Unterstützung, die die römisch-katholische Kirche durch Jahrzehnte unserer Kirchengemeinde erwiesen hat.“

 

In seiner Rede sprach Erzpriester Ivan Petkin auch über die lange Tradition der Bulgaren in Österreich, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreiche. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts bemühten sich die bulgarischen Immigranten in Wien eine eigene Kirche zu gründen, aber dieses Vorhaben scheiterte zunächst an der finanziellen Situation, so Erzpriester Ivan Petkin.

 

„Wie sehr aber schon damals Österreich für die Entfaltung der nationalen Gefühle des bulgarischen Volkes und für seine kulturelle Entwicklung von Bedeutung war, geht aus der Tatsache hervor, dass mehr als die Hälfte der im Ausland in bulgarischer Sprache erschienenen Bücher in Wien gedruckt wurde“, so Erzpriester Ivan Petkin wörtlich.

 

Die vielen Versuche eine eigene Kirchengemeinde zu gründen wurden schließlich in den 1960er Jahren mit Erfolg gekrönt. So kam es, dass im Jahre 1967 Erzpriester Dozent Nikolaj Schiwaroff, Dr. Kyrill Todoroff, Elisabeth Willner, Georgi Neikoff und Kommerzialrat Anissim Christoff die erste bulgarisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Österreich gründeten und der erste bulgarisch-orthodoxe Gottesdienst wurde am 24. Dezember 1967 in der russisch-orthodoxen Kirche gefeiert. Bereits am 10. Mai 1969 wurde dann die bulgarisch-orthodoxe Kirchengemeinde des Hl. Ivan Rilski vom österreichischen Staat anerkannt. Und seit 1993 besitzt die bugarische Kirchengemeinde die Kirche am Kühnplatz 7, in Wien Wieden.

 

Doch die Kirche, wie Erzpriester Ivan Petkin weiter ausführte, ist für die immer größere Anzahl von Bulgaren, in Österreich sind es 30000, davon in Wien 7000, mittlerweile zu klein. Die Kirchengemeinde bemühe sich, so Erzpriester Ivan Petkin, eine Alternative zu finden, aber die finanziellen Mittel sind momentan das größte Hindernis. Erzpriester Ivan Petkin nutzte die Anwesenheit des Kardinals, um für die Unterstützung dieses Vorhabens zu bitten: „Daher bitten wir Sie, Herr Kardinal, wenn es Ihre Zeit erlaubt, uns in diesem Belang zu unterstützen.“  

 

Nach der Beendigung der Hl. Liturgie, sang Erzpriester Ivan Petkin ein Gebet aus „Pietà Signore“ von Alessandro Stradella, dessen Worte Orthodoxe wie römisch-katholische gleichermaßen kennen.

Am Schluss gab es eine von der bulgarischen Kirchengemeinde organisierte Fastenagape.

Fotos aus der bulgarischen Kirche hier.

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